Was bedeutet Arbeitgeberpositionierung?
Arbeitgeberpositionierung beschreibt den strategischen Prozess, mit dem sich ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber in den Köpfen potenzieller und bestehender Mitarbeitender verankert. Ziel ist es, ein klares, glaubwürdiges und differenzierendes Bild zu schaffen, das Orientierung gibt – sowohl nach innen als auch nach außen.
Anders als kurzfristige Maßnahmen im Recruiting zielt die Arbeitgeberpositionierung auf eine langfristige Position im Arbeitsmarkt ab. Sie beantwortet die zentrale Frage: Warum sollte jemand genau in diesem Unternehmen arbeiten wollen – und nicht woanders? Dabei geht es nicht nur um Kommunikation, sondern um Werte, Kultur, Haltung und gelebte Realität.
Siehe auch: Employer Branding
Wie unterscheidet sich Arbeitgeberpositionierung von Employer Branding?
Obwohl beide Begriffe häufig synonym verwendet werden, lohnt sich eine genauere Betrachtung. Die Arbeitgeberpositionierung ist die strategische Grundlage: Sie definiert, wofür ein Unternehmen als Arbeitgeber steht – inhaltlich, kulturell und strukturell. Employer Branding hingegen beschreibt den Prozess, mit dem diese Positionierung sichtbar und erlebbar gemacht wird – zum Beispiel über Kampagnen, Karriereseiten oder Social Media.
Man kann also sagen: Die Arbeitgeberpositionierung ist das „Was“ – das Employer Branding das „Wie“. Beide greifen ineinander, aber ohne eine klare Positionierung bleibt Employer Branding oft beliebig und ineffektiv.
Warum ist Arbeitgeberpositionierung heute so relevant?
In Zeiten des Fachkräftemangels, gestiegener Erwartungen an Arbeitgeber und einer zunehmend transparenten Arbeitswelt ist es entscheidend, ein klares Profil zu haben. Unternehmen, die keine aktive Positionierung betreiben, laufen Gefahr, im Vergleich mit Wettbewerbern unterzugehen – selbst wenn sie eigentlich viel zu bieten haben.
Eine gute Arbeitgeberpositionierung erhöht nicht nur die Sichtbarkeit im Arbeitsmarkt, sondern hilft auch, die richtigen Menschen zu erreichen – also diejenigen, die wirklich zum Unternehmen passen. Sie sorgt für Orientierung, stärkt die interne Identifikation und wirkt sich positiv auf Recruiting, Onboarding und Mitarbeiterbindung aus.
Wie entwickelt man eine Arbeitgeberpositionierung?
Die Entwicklung einer Positionierung ist kein Schnellschuss, sondern ein Prozess, der strategisch begleitet werden sollte. Am Anfang steht die Analyse: Wie wird das Unternehmen heute wahrgenommen – intern wie extern? Welche Werte und Merkmale lassen sich bereits erkennen, und wo gibt es blinde Flecken?
Darauf folgt die Definition der Zielgruppen: Wen wollen wir als Mitarbeitende gewinnen oder halten? Was ist diesen Menschen wichtig – und wie können wir darauf authentisch antworten?
Im Kern geht es dann um die Formulierung einer sogenannten Employer Value Proposition (EVP) – also des zentralen Versprechens, das ein Unternehmen als Arbeitgeber macht. Dieses Versprechen muss glaubwürdig, differenzierend und relevant sein – und sollte nicht nur auf Plakaten funktionieren, sondern im Arbeitsalltag erlebbar sein.
Wie sieht Arbeitgeberpositionierung in der Praxis aus?
In der praktischen Umsetzung wird aus Strategie Kommunikation: Die definierte Positionierung wird in Texte, Bilder, Sprache und Prozesse übersetzt. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur der Außenauftritt angepasst wird – sondern auch die interne Kommunikation, Führungskultur und HR-Prozesse auf die neue Ausrichtung einzahlen.
Ein gutes Beispiel dafür ist unser Projekt für OMROS. Hier wurde nicht nur ein neuer Arbeitgeberauftritt entwickelt, sondern auch ein stimmiger kultureller Rahmen geschaffen. Das Ergebnis: mehr Bewerbungen, eine höhere Passgenauigkeit der Talente – und ein gestärktes Selbstbild im Unternehmen.
Welche Rolle spielt Arbeitgeberpositionierung im Recruiting?
Für viele Unternehmen ist Recruiting der erste Anlass, sich mit dem Thema Positionierung auseinanderzusetzen. Denn wer heute gute Talente gewinnen möchte, muss klare Antworten auf deren Fragen geben: Passt dieses Unternehmen zu mir? Kann ich mich hier entwickeln? Ist das hier echt – oder nur Marketing?
Eine starke Arbeitgeberpositionierung liefert diese Antworten – nicht durch laute Versprechen, sondern durch konsistente, glaubwürdige Inhalte. Sie erleichtert es Talenten, sich für ein Unternehmen zu entscheiden – und HR, gezielter und effektiver zu kommunizieren.
Was bringt eine gute Arbeitgeberpositionierung?
Eine fundierte Arbeitgeberpositionierung ist kein Nice-to-have – sondern ein echter Wettbewerbsvorteil. Sie macht Unternehmen als Arbeitgeber sichtbarer, glaubwürdiger und relevanter. Sie wirkt nach innen wie nach außen – und bildet die Grundlage für nachhaltiges Employer Branding, erfolgreiches Recruiting und eine stabile Unternehmenskultur.
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